Montag, 25. Februar 2008
Ihr beklagt euch über Wanderkapitalismus?
Über die Ausbeutung durch Internationale Konzerne?
Über korrupte Politiker und Manager die einzig dem Ruf des Geldes folgen?
Über den fortschreitenden Zerfall der „Werte“ die zum Opfer einer immer schneller werdenden Hetze nach noch mehr Reichtum und noch mehr Kapital werden?
Über Skrupellosigkeit und den Wegfall jeder Form von „Moral“?

Und Ihr fragt euch:
Wie kann das angehen?
Wie weit ist es mit unserer ach so zivilisierten Gesellschaft gekommen, dass auf einmal nichts mehr zu erkennen ist von auch nur einem Ansatz zivilisierten Verhaltens?
Wie kann das angehen, dass sich, sobald es an den Futtertrog geht, letztlich doch alle verhalten wie die wilden Tiere?

Wollt Ihr die Wahrheit wirklich hören?

Die Wahrheit liegt, so wie wohl auch der Beginn jedes menschlichen Lebens,
… im Herzen von Afrika. In der Karawanenstadt Timbuktu.
Nein, falsch – eigentlich über 600 Kilometer nördlich von Timbuktu.
Mitten in der Sahara, am hinterletzten Ort der Welt liegt Taoudenni. Genannt „Die Salzminen von Taoudenni“. Und an diesem menschenfeindlichen Ort wird seit Hunderten von Jahren Salz abgebaut. Abgebaut von den Unglücklichen, die sich dort Tag ein Tag aus in der Sonne quälen um Salzplatten ans Tageslicht zu befördern. Diese Salzplatten werden, zwei links – zwei rechts, auf Dromedare geladen, die sie dann südwärts transportieren ins ferne Timbuktu.

Nun fragt man sich: Wer würde das freiwillig machen? Wer würde unter so unmenschlichen Bedingungen ohne technische Hilfsmittel mitten in der Wüste schuften?
Nun, früher hatten die Karawanenführer Leibeigene, die diesen Job für sie erledigten. Diese Leibeigenen mussten auch nicht großartig beaufsichtigt werden, denn wer will schon fliehen? Mitten in der Wüste? Kein Mensch, keine Stadt, kein Wasser weit und breit?

Heute gibt es keine Leibeigenen mehr.
Doch die Arbeiten werden immer noch unter den selben Bedingungen durchgeführt. Denn heute haben die Arbeiter bei den Karawanenführern Schulden.

Lesetip:
Das weisse Gold von Timbuktu

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Ähnliches gibt es unter Aus eigener Feder


Sonntag, 6. Mai 2007
Obwohl ich bisher eigentlich immer dachte, dass jedwede Ablenkung vom sinnlosen und stupiden Berufsschulalltag eigentlich nur eine positive sein kann, bin ich heute doch eines besseren belehrt worden...
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Ähnliches gibt es unter Aus eigener Feder


Obwohl ich bisher eigentlich immer dachte, dass jedwede Ablenkung vom sinnlosen und stupiden Berufsschulalltag eigentlich nur eine positive sein kann, bin ich heute doch eines besseren belehrt wurden.

Igor ist das, was ich auf den ersten Blick wohl als arrogantes, überhebliches, kleines Arschloch bezeichnen würde. Auf den zweiten Blick war ich dann immer noch derselben Meinung. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass er irgendwie ein cleverer Kerl ist, welcher durchaus eines Tages etwas zu leisten im Stande ist und den man nicht unterschätzen sollte. Auf diesem Stand der Erkenntnis habe ich nun seit einiger Zeit verharrt und versuchte sein gelegentliches verbales gekotze einfach zu ignorieren.

Heute allerdings bin ich nun vollends enttäuscht worden. Als wir während der Pause an der Einganstreppe unserer glorreichen Bildungsanstalt herumstanden und rauchten, gab es dort ein ungewöhnliches Schauspiel. Wir ruhten am Fuß der Treppe als Igor plötzlich zu einem der oben Stehenden, er war nicht aus unserer Klasse, meinte: „Was guckst´n so?“ Der Gefragte, eindeutig von der Marke „Solariumkind“, fühlte sich natürlich auch gleich total angegriffen und konnte eine derart aggressive Frage nicht einfach im Raum verhallen lassen. Er konterte mit einer Gegenattacke, deren genauer Wortlaut mir jetzt entfallen ist, die aber auf jeden Fall das liebreizende Wörtchen „Pickelfresse“ enthielt. Igor, seines Zeichens kasachischer Abstammung und tatsächlich von einer schweren Akne geplagt, schob sich die Treppe hinauf und begann, ebenfalls einige garnicht mal so freundliche Worte gebrauchend, den verbalen Schlagabtausch, der letztlich in einem gegenseitigen „Hau doch zu!“ - „Nee, hau du doch zu!“ – „Nee, du hast den ersten Schlag frei“ mündete. Kurz danach kam mir Igor entgegen geflogen und ich hatte das zweifelhafte Vergnügen seinen Sturz vom oberen Teil der Treppe, verursacht durch seinen etwas kräftiger gebauten Kontrahenten, abzufedern.

Damit war dann wohl der Spannungsbogen überreizt, und es begann Phase zwei, in der die beiden mangels ernsthafter, verbaler Argumente die Fäuste sprechen lassen wollten. Um diese Absicht zu verdeutlichen, zogen sie die Jacken aus und drückten sie ihrem Sekundanten, verkörpert durch die jeweilige Person aus ihrer Klasse, die ihnen in diesem Moment gerade am nächsten stand, in die Hand. So standen sie also da. Jeder mit hochrotem, und eigentlich ziemlich leeren Kopf. Nach kurzem Gelaber wurde die erste Backpfeife ausgeteilt. Ich weiß eigentlich bis jetzt noch nicht warum, aber irgendwie sah ich mich veranlasst die beiden von dem was sie da taten abzuhalten. Also quetschte ich mich zwischen sie und drückte jedem von ihnen eine meiner Hände auf die Brust. Irgendetwas wie:„Reist euch doch mal zusammen!“ oder „Kriegt euch wieder ein!“ brüllte ich. Doch meine Worte verhallten völlig ungehört. Sie schoben mich ungeachtet zur Seite und blickten sich weiter mit ihren tiefweißen Augen in ihren tomatenroten Köpfen an. „Uff“, hörte ich als Igor eine in den Magen bekam. Und „Fatsch“, ging es, als selbiger mit der flachen Hand zuschlug - nur um kurz darauf davon zu rennen. Nachdem er wenige Meter gelaufen war, sah ich, wie ihm etwas silbernes aus der Jacke fiel, was sich später als MP3-Player herausstellte. Der zweite Primat hatte dies ebenfalls bemerkt und warf es dem flüchtenden hinterher. Igor kam nicht wieder und so löste sich unser kleines Grüppchen recht rasch auf, denn es hatte eh schon längst zur Stunde geklingelt.

Nun könnte man annehmen das dieser Vollidiot einfach nach hause fuhr und sich halt einige Fehlstunden einhandelte. Aber nein, er schaffte es tatsächlich etwas noch viel dümmeres zu tun. Er ging doch tatsächlich zum Direx und beschwerte sich dort darüber, dass jemand seinen Mp3-Player kaputt gemacht hätte. (Ein solches Maß an Kurzsichtigkeit ist nun wirklich kaum noch zu überbieten.) Nun es kam, wie es kommen musste, die beiden hat ein „nettes“ Gespräch mit dem Direx und nach Androhung von irgendwelchen Disziplinarmaßnahmen, entschuldigten sich die beiden beieinander. Unter vier Augen vereinbarten sie, sich in Zukunft einfach aus dem Weg zu gehen.

Übrigens: Den Mp3-Player gab´s natürlich nicht ersetzt. Ein bisschen weh tun muss Dummheit schon, finde ich.

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Letzte Aktualisierung: 2008.02.25, 13:49
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